"D'Acostor Italian Pub" öffnete im ehemaligen Irish Pub "O'Reilly's"
Es gibt ein neues Gastro-Leben in den Räumen, eine neue Karte sowie altbewährtes Flair.
Von Steffen Blatt
Heidelberg. Lange war der O’Reilly’s Irish Pub in der Brückenkopfstraße geschlossen. Jetzt gibt es dort wieder gastronomisches Leben: Im Januar eröffnete dort der "D’Acostor Italian Pub".
Auf den ersten, flüchtigen Blick sieht es im Innern der Gasträume aus wie immer. Die Theke, die Tische und Stühle, die Trennwände mit Glaseinsatz, alles eigentlich wie zu O’Reilly’s-Zeiten. Doch wer genauer hinschaut, stellt fest: Es ist irgendwie heller. "Wir haben den Boden mit einem Hochdruckreiniger sauber gemacht, das Mobiliar gereinigt und die Tische mit Lack versiegelt", berichtet Geschäftsführer Mattia Giannone.
Im hinteren Gastraum mit der zweiten Bar wurden die Wände sogar mit einem Sandstrahler bearbeitet – um das Nikotin in dem ehemaligen Raucherbereich wegzubekommen. Die Wände dort sind nun fast weiß. Wer jetzt eine Zigarette rauchen möchte, muss vor die Tür.
"Wir wollten aber gleichzeitig das Alte bewahren", sagt Giannone. Ein ganz neues Konzept mit neuer Einrichtung sei für ihn nie infrage gekommen, nachdem er eher zufällig das Angebot bekommen hatte, den Betrieb zu pachten. Eigentlich hatte er sich für eine andere Immobilie des neuen Besitzers des Hauses in der Brückenkopfstraße interessiert. Die war dann doch nicht das Richtige, dafür bot er Giannone den ehemaligen Irish Pub an.
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"Es war Liebe auf den dritten Blick", gibt Giannone zu – denn als er die Räumlichkeiten zum ersten Mal sah, kam ihm alles doch etwas heruntergekommen vor nach der langen Schließung. "Aber dann habe ich mich informiert, Videos von früheren Veranstaltungen geschaut und gemerkt, welche Energie hier drin steckt."
Also schlug der 31-Jährige zu. Schließlich war er auf der Suche nach einem zweiten Standbein neben der "Trattoria 37" in der Rohrbacher Straße, die er seit 2018 betreibt. Der gebürtige Heidelberger hatte zuvor an der SRH Hochschule Betriebswirtschaft studiert und anschließend bei Spitzenkoch Johann Lafer das Küchenhandwerk gelernt.
Mit ihm kochte er bei Gastro-Events, unter anderem für Königin Silvia von Schweden. Mit der "Trattoria 37" machte er sich schließlich selbstständig. Nun kam im Januar das "D’Acostor" dazu. Der Name ist aus dem Spanischen entlehnt und bedeutet "Treffpunkt".
Einen solchen will Giannone nämlich schaffen, und zwar für alle: "Man kann hier einfach ein Bier trinken und Fußball schauen oder ein schönes Essen mit einem Wein genießen." Das gastronomische Angebot ist vielleicht der größte Unterschied zu früher: Statt Burger und Irish Stew steht nun Mediterranes auf der Karte, dazu eine Auswahl Cocktails und Weine.
Jeden Tag gibt es einen Mittagstisch. Statt Guinness-Bier gibt es jetzt Murphy’s – und natürlich noch weitere Sorten, unter anderem "Moretti", ein italienisches Pils vom Fass. Giannone will auch Studenten ins "D’Acostor" locken. Sie bekommen durchgängig zehn Prozent Rabatt auf ausgewählte Speisen und Getränke, jeden Donnerstag sogar 20 Prozent.
Beim Programm allerdings bleibt Giannone bei Bewährtem: Die großen TV-Bildschirme für die Sportübertragungen hängen noch, dazu gibt es jeden Samstag den Karaoke-Abend und bald auch wieder das beliebte Pubquiz. Auch beim Personal konnte Giannone zum Teil auf das O’Reilly’s-Team zurückgreifen. Dieses Konzept aus Neu und Alt kommt offenbar gut an: "Wir haben schon einige Rückmeldungen von Gästen bekommen, die sich freuen, dass das alte Flair erhalten geblieben ist."